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Beim Blind Date zwischen Syker Popchor und Kölner Chambers funkt es sofort
Ein zweistündiger Höhepunkt

23.01.17
Neujahrsgala 2017 Syke Kurier
© Udo Meissner
Streichinstrumente für Streichelmusik: Der Syker Popchor verstand sich mit den Kölner Chambers auf Anhieb.

Syke - Von Karsten Bödeker. Ein Blind Date ist an sich ja ein Risiko. Man schickt sich E-Mails, man telefoniert, und beim ersten realen Treffen kommt es dann zur großen Erkenntnis. Entweder ist man Profi genug, um mit der Situation umzugehen, oder es funkt sofort. So eine Art Blind Date war jetzt der Syker Popchor eingegangen und hatte sich mit den Chambers, dem Solistenensemble der Jungen Philharmonie, einen Partner aus Köln angelacht. Und dann war das erste Date auch noch öffentlich. Doch sowohl die 199 Zuschauer im Konzertsaal der Syker Kreissparkasse als auch die Dating-Partner selbst erlebten einen harmonischen und äußerst gelungenen Freitagabend – einen zweistündigen musikalischen Höhepunkt.

Das kam so gut an, dass sich der Popchor in Person von Moderator Peter Schmidt-Bormann sogar ein weiteres Treffen zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen konnte – da hatte es wohl wirklich gefunkt. Tatsächlich war der Applaus riesengroß nach dem Auftritt, denn die Mischung machte es. Auf der sehr gut gefüllten Bühne tummelten sich rund 50 ambitionierte, in Syke und umzu etablierte Hobby-Singende mit einer Gitarre; davor saßen sieben Profimusiker mit Geigen, Cello, Bratsche und Kontrabass. Sie lieferten – mal einzeln, mal gemeinsam – ein bemerkenswertes Klangerlebnis ab. Songs aus den 1960er- bis 80er-Jahren, Filmmusik, Walzer und Zigeunerweisen inklusive.

Ennio Morricones Musikstücke aus Filmen beispielsweise. Die sind legendär, und man muss sie quasi auf Geigen spielen. Das taten die Chambers natürlich. Eher seltener mit Streichinstrumenten wird „Eleanor Rigby“ von den Beatles dargeboten. Doch wie die Chambers dieses mit unterschiedlichen Tonlagen ziemlich komplexe Lied spielten, gehört schon jetzt zu den 2017er-Höhepunkten der Syker Kulturszene. Cello und Kontrabass legten die dumpfe Hintergrundmelodie, auf der die Geigen ihre feinen melodischen Töne spielten – Streichinstrumente für Streichelmusik. Weniger zart, dafür eher hart kam die Zigeunerweise daher. Artem Kononov, trotz seiner jungen Jahre der Frontmann der Chambers, fegte mit dem Bogen in atemberaubendem Tempo über die Geigensaiten, dass es eine Wonne war.

Der Popchor überzeugte mit seiner stimmlichen Vielfalt und hatte mit „As Tears Go By“ von den Rolling Stones, „One Moment In Time“ von Whitney Houston und Paul Simons „Bridge Over Troubled Water“ die stärksten Auftritte. „Wir singen hauptsächlich Liebeslieder“, erklärte Schmidt-Bormann und fügte schmunzelnd hinzu. „Sogar auf Weihnachtsfeiern, denn das ist ja das Fest der Liebe.“

Im 27. Jahr gibt es den Popchor, der sich unter seinem Leiter Andreas Erbe zu einem festen Bestandteil der Syker Kulturszene entwickelt hat. Den 25. Geburtstag habe man intern gefeiert, und der Auftritt mit den Chambers sei ein nachträgliches Geschenk. Die Kölner Profis sind hochtalentierte Absolventen der Musikhochschule. Sie waren es übrigens, die auf den Syker Chor aufmerksam wurden und den ersten Schritt zum Blind Date machten. „Die suchen sich Chöre für solche Crossover-Konzerte“, verriet Schmidt-Bormann.

Am Nachmittag vor dem Konzert probten die Chor- und Kammermusiker, und die Syker kamen zu einem besonderen Erlebnis. Denn bei „Cello“ von Udo Lindenberg summen die Singenden normalerweise die Cello-Töne. Diesmal aber gab es die Streichtöne in echt zur Lindenberg-Geschichte, um die Liebe zu einer Cellistin. Dem Chor blieb dennoch genügend Gelegenheit für selbstgemachte Hintergrundmusik.

Quelle "Syker Kurier" - www.weser-kurier.de


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